I. Einleitung (Auer/Gaggl/Sonnberger)

Ausschüsse sind arbeitsteilige Untergliederungen eines Kollegialorgans. Sie setzen sich aus (einzelnen) Mitgliedern desselben zusammen und sind in Unterordnung unter das Gesamtorgan tätig. Ausschüsse haben daher nie mehr Kompetenzen als das Plenum.¹¹ Rauter in WK GmbHG § 30g Rz 182; Schimka in Kalss/Kunz, Handbuch Aufsichtsrat² Rz 29/1 f; A. Foglar-Deinhardstein in FAH, GmbHG § 30g Rz 118. Auch Ausschüsse des Aufsichtsrates verfolgen regelmäßig den Zweck, die Effizienz der Kontrolltätigkeit zu steigern. Spezialkenntnisse werden in Kleingruppen gebündelt. So können komplexe Sachverhalte uU schneller erledigt²² Schimka in Kalss/Kunz, Handbuch Aufsichtsrat² Rz 29/3; Eckert/Schopper in Artmann/Karollus, AktG6 § 92 Rz 35; A. Heidinger in Gruber/Harrer, GmbHG2 § 30g Rz 44; Rauter in WK GmbHG § 30g Rz 184. oder hochsensible Angelegenheiten besonders vertraulich behandelt werden.³³Dazu nur Schimka in Kalss/Kunz, Handbuch Aufsichtsrat² Rz 29/3 mwN. Indes bestehen nicht nur Vorteile. Zu viele Ausschüsse können zu unübersichtlichen Arbeits- und Entscheidungsstrukturen, aber auch zu einem Informationsgefälle führen.⁴⁴ A. Heidinger in Gruber/Harrer, GmbHG² § 30g Rz 44; Rauter in WK GmbHG § 30g Rz 184; Schimka in Kalss/Kunz, Handbuch Aufsichtsrat² Rz 29/4; auch Habersack in MüKo AktG5 § 107 Rz 104; Hopt/Roth in GroßKomm AktG5 § 107 Rz 490; Straube/Rauter/Ratka, Die Aufsichtsratsgeschäftsordnung² 30; Peltzer, NZG 2009, 1041 (1046); Merkt, ZHR 2015, 601 (635).