II. Historische Entwicklung

​​A. Römisches Recht

​1. Das receptum und die locatio conductio

Mit dem receptum nautarum, cauponum, stabulariorum fand sich bereits nach römischem Recht eine im prätorischen Edikt⁷⁷ Vgl Brecht, Zur Haftung der Schiffer im antiken Recht (1962) 1. verankerte Grundlage für die Haftung von Herbergswirten – den caupones – sowie Schiffern (nautae) und Stallwirten (stabularii):⁸⁸ Vgl Kaser/Knütel/Lohsse, Römisches Privatrecht²² (2021) 344 Rz 6.

Ulp. D. 4.9.1: „Ait praetor: ‚Nautae caupones stabularii quod cuiusque salvum fore receperint nisi restituent, in eos iudicium dabo‘.“⁹⁹ Darstellung bei Lenel, Das Edictum Perpetuum (1927) 131; vgl dazu auch Sohm/Mitteis, Institutionen¹⁷ (1923) 451. Übersetzung nach Behrends/Knütel/Kupisch/Seiler, Corpus Iuris Civilis Band II, Digesten 1–10 (1995) 458: „Der Prätor sagt: Wenn Schiffer, Gast- und Stallwirte dasjenige, für das sie zugunsten eines anderen die Gewähr der Obhut übernommen haben, nicht zurückgeben, werde ich eine Klage gegen sie gewähren.“