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A. Leasing im Lichte des Bankwesengesetzes (Schopper/Skarics)

Schopper/Skarics2. AuflOktober 2014

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Wer Leasinggeschäfte gewerbsmäßig als Haupttätigkeit betreibt, aber kein Kreditinstitut iSd § 1 Abs 1 BWG ist, der ist gemäß § 1 Abs 2 Z 1 BWG als Finanzinstitut einzustufen417417Vgl Karas/Träxler/Waldherr in Dellinger (Hrsg), Bankwesengesetz (2012) § 1 Rz 212, 220 ff.. § 1 Abs 2 Z 1 BWG soll das gesamte Leasinggeschäft (Finanzierungsleasing und Operating Leasing) umfassen, um diffizile Unterscheidungsprobleme zu vermeiden418418EBzRV 1130 BlgNR 18. GP 114; vgl Diwok/Göth in Diwok/Göth (Hrsg), Bankwesengesetz I (2005) § 1 Rz 149; Karas/Träxler/Waldherr in Dellinger, BWG § 1 Rz 220; Oppitz in Chini/Oppitz (Hrsg), Bankwesengesetz (2011) § 1 Rz 65; aA Pilz in Quantschnigg ea, Leasing-HB 237 f.. Dadurch wird freilich das Abgrenzungsproblem nur auf eine andere Ebene verlagert, weil sodann zwischen Leasing und Miete unterschieden werden muss419419Vgl Diwok/Göth in Diwok/Göth, BWG § 1 Rz 151; Karas/Träxler/Waldherr in Dellinger, BWG § 1 Rz 222; Oppitz in Chini/Oppitz, BWG § 1 Rz 65.. Eine gewerbsmäßige Haupttätigkeit als Vermieter ist von § 1 Abs 2 Z 1 BWG nämlich nicht erfasst420420 Diwok/Göth in Diwok/Göth, BWG § 1 Rz 151; Oppitz in Chini/Oppitz, BWG § 1 Rz 65.. Gerade die Abgrenzung von Operating Leasing und Miete stellt sich hier als besonders schwierig dar. Unter den Begriff des Leasinggeschäfts gemäß § 1 Abs 2 Z 1 BWG fällt auch das Sale-and-lease-back-Verfahren 421421Zu den Sonderbestimmungen des BWG hinsichtlich des Sale-and-lease-back s Karas/Träxler/Waldherr in Dellinger, BWG § 1 Rz 222 f.. Ein Finanzinstitut iSd BWG liegt nur auf Seiten des Leasinggebers 422422ZB Karas/Träxler/Waldherr in Dellinger, BWG § 1 Rz 221. und immer nur dann vor, wenn das Leasinggeschäft gewerbsmäßig als Haupttätigkeit betrieben wird. § 1 Abs 2 BWG stellt hier auf die Gewerbsmäßigkeit ab und bezieht sich auf § 1 GewO423423EBzRV 1130 BlgNR 18. GP 114; Karas/Träxler/Waldherr in Dellinger, BWG § 1 Rz 215; Diwok/Göth in Diwok/Göth, BWG § 1 Rz 148.. Als Haupttätigkeit ist eine Tätigkeit nach Meinung des BMF dann einzustufen, wenn diese schwerpunktmäßig ausgeübt wird, also zumindest 50 % zur Leistung des Unternehmens beiträgt424424S Laurer in Laurer/Borns/Strobl/M. Schütz/O. Schütz (Hrsg), Bankwesengesetz3 (2014) § 1 Rz 32; Stanzel/Ruess/Frölichsthal/Lejsek, Offene Fragen zum Finanzmarktanpassungsgesetz, ÖBA 1993, 815; vgl Diwok/Göth in Diwok/Göth, BWG § 1 Rz 146 f; Karas/Träxler/Waldherr in Dellinger, BWG § 1 Rz 212..

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