Spruch:
Die außerordentliche Revision wird gemäß § 508a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO).
Text
Begründung
Rechtliche Beurteilung
Unbekämpft und zutreffend sind die Vorinstanzen von der Anwendbarkeit des deutschen GmbHG ausgegangen (vgl auch § 10 IPRG; Schwimann in Rummel ABGB2 § 10 IPRG Rz 4).
Inwieweit das Berufungsgericht bei seiner Entscheidung von der deutschen Rechtsprechung zur "verdeckten (verschleierten) Sacheinlage" abgewichen wäre, stellt die Revision nicht dar. Insgesamt kann zu dieser Frage auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes vom 30. 8. 2000 zu 6 Ob 132/00f verwiesen werden, in der der Oberste Gerichtshof ua auch die deutsche Rechtslage dargestellt und folgendes ausgeführt hat:
"Unter dem Begriff 'verdeckte (verschleierte) Sacheinlage' werden Bareinlagen verstanden, die mit einem Rechtsgeschäft zwischen der Kapitalgesellschaft und dem einlegenden Gesellschafter in zeitlicher und sachlicher Hinsicht derart gekoppelt sind, dass - unter Umgehung der Sachgründungsvorschriften - wirtschaftlich der Erfolg einer Sacheinlage erreicht wird, etwa weil die Barmittel umgehend als Entgelt für eine Leistung des Gesellschafters an diesen zurückfließen (Reich-Rohrwig, GmbH-Recht I2 Rz 1/174 und 1/228; Frotz/Dellinger,
Zur aktuellen "kleinen GmbH-Novelle", ecolex 1994, 18 ff [21 FN 13]; Konwitschka, Kapitalerhöhung durch Verrechnung von Gesellschaftserforderungen 17; Kostner/Umfahrer, GmbH5 Rz 113; Gellis GmbHG4 Rz 10 zu § 6; Weigl, Zur Auslegung von EG-Richtlinien ÖJZ 1996, 933 ff [936]; Lenz, Die Heilung verdeckter Sacheinlagen bei Kapitalgesellschaften 16, 19; Ulmer in Hachenburg dGmbHG8 Rz 145 ff zu § 5; Winter in Scholz, dGmbHG8 Rz 77 zu § 5;
Rittner/Schmidt-Leithoff in Rowedder, dGmbHG3 Rz 46 zu § 5 und 46 ff zu § 19; Lutter/Hommelhoff, dGmbHG15 Rz 36 zu § 5). Dies hat nach einhelliger Meinung der Lehre in Österreich und Deutschland zur Folge, dass die außerhalb des Gesellschaftsvertrages (und ohne Einhaltung der Sacheinlagevorschriften) getroffene Sacheinlagevereinbarung der Gesellschaft gegenüber unwirksam ist und der Gesellschaft nicht von seiner (Bar-)Einlagepflicht befreit wird (Konwitschka aaO 2 f; Frotz/Dellinger aaO 18 ff; Weigl aaO 933 f;
Jabornegg in Schiemer/Jabornegg/Strasser, AktG3 Rz 24 und 27 zu § 20;
Koppensteiner, GmbHG2 Rz 21 und 24 zu § 6, Rz 16 ff zu § 63; Wünsch, GmbHG Rz 29 zu § 6; Reich-Rohrwig, aaO 1/174 und 1/184; Gellis/Feil, GmbHG Rz 7 zu § 5 und Rz 10 zu § 6; Kostner/Umfahrer aaO Rdn 113; vgl ecolex 1994, 545 und ecolex 1998, 485 [Konwitschka]; Ulmer in Hachenburg, aaO Rz 112 zu § 19, Rz 146 ff zu § 5; Rawert, Heilung verdeckter Sacheinlagen durch nachträgliche Änderung der Einlagendeckung, GBH R 1995, 87 ff; Priester, Heilung verdeckter Sacheinlagen bei der GmbH ZIB 1996, 1025 ff; Winter in Scholz, aaO Rz 80b zu § 5; Rittner/Schmidt-Leithoff in Rowedder, aaO Rz 46b zu § 5;
Lutter/Hommelhoff aaO Rz 47 zu § 5, Rz 35 zu § 19). Er haftet daher weiter für die Erfüllung seiner Bareinlageverpflichtung."
Insgesamt vermag es der Beklagte ausgehend davon jedenfalls nicht, eine Rechtsfrage im Sinne des § 502 Abs 1 ZPO aufzuzeigen.
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)