Spruch:
Die außerordentliche Revision der Beklagten wird gemäß § 508a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO).
Text
Begründung
Rechtliche Beurteilung
Der von der Beklagten behauptete Widerspruch in der Rechtsprechung zum Versandhandelsverbot des § 59 Abs 9 AMG besteht nicht. In der Entscheidung 4 Ob 129/99w ging es (ua) um die Frage, ob der Versand eines Arzneimittels an einen Letztverbraucher, dem (nur) ein Angebot an den verschreibenden Arzt vorausgeht, als Versandhandel im Sinne des § 59 Abs 9 AMG zu werten ist. Die von der dortigen Beklagten vertretene Auffasung, keinen unzulässigen Versandhandel zu betreiben, wurde als mit gutem Grund vertretbar erachtet, weil dem Versand des Arzneimittels an Letztverbraucher kein Angebot des Verkäufers an Letztverbraucher vorausgegangen war, das dem Anbieten durch Kataloge, Inserate, Prospekte oder Vertreter gleichzuhalten wäre.
Im vorliegenden Fall versendet die Beklagte Arzneimittel, die vom Letztverbrauchern auf Grund von Inseraten bestellt werden. Die Inserate werden nicht von der Beklagten, sondern vom Einzelhandelsunternehmen ihres vertretungsbefugten Gesellschafters geschaltet, das auch die Bestellungen entgegennimmt. Die Beklagte ist daher Mittäterin eines Verstoßes gegen das Versandhandelsverbot; mit dem dem Versand vorausgegangenen Angebot durch Inserate ist im vorliegenden Fall jenes Tatbestandselement verwirklicht, dessen Fehlen in dem der Entscheidung 4 Ob 129/99w zugrunde liegenden Fall dazu geführt hat, dass die Rechtsauffassung der dortigen Beklagten für vertretbar erachtet wurde.
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