OGH 12Os13/90 (RS0086063)

OGH12Os13/9028.6.1990

Rechtssatz

Ob eine Steuerpflicht (als zur entsprechenden Tatbestandsverwirklichung grundlegende Voraussetzung) überhaupt entstand, ist nach Maßgabe der zur Tatzeit geltenden Steuervorschriften zu beantworten, deren tataktuelle Verletzung durch eine allfällige Substituierung durch andere (für den Abgabenpflichtigen günstigere) Bestimmungen nicht beseitigt wird, weshalb eine nachträgliche außerstrafrechtliche Gesetzesänderung der bereits eingetretenen Strafbarkeit keinen Abbruch tut.

Normen

FinStrG §4 Abs2

12 Os 13/90OGH28.06.1990
11 Os 130/90OGH19.03.1991

Vgl auch; Veröff: EvBl 1991/150 S 635

13 Os 55/96OGH03.07.1996

Vgl auch

15 Os 95/05tOGH16.03.2006

Auch; Beisatz: Der Grundsatz der Rückwirkung der ersatzlosen Aufhebung von Normen zwischen der Tat und der Entscheidung erster Instanz gilt nicht bei außerstrafrechtlichen Gesetzen. (T1)

Dokumentnummer

JJR_19900628_OGH0002_0120OS00013_9000000_003

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)