OGH 5Ob516/86 (RS0010491)

OGH5Ob516/8624.1.2023

Rechtssatz

Bei der fiduziarischen Treuhand bewirkt die Beendigung des Treuhandverhältnisses grundsätzlich nicht automatisch den Rückfall des Treugutes an den Treugeber, sondern nur die Verpflichtung des Treuhänders zur (Rück-)Übereignung beziehungsweise (Rück-)Zession.

Normen

ABGB §358 III
GmbHG §76 Abs2

5 Ob 516/86OGH24.06.1986

Veröff: RdW 1986,336 = ÖBA 1987,55 (Apathy)

7 Ob 203/06pOGH20.12.2006

Beisatz: Das die Verpflichtung des Treuhänders zur (Rück-)übereignung beziehungsweise (Rück-)Zession keiner Notariatsaktform bedarf, ändert nichts daran, dass das Verfügungsgeschäft (also die (Rück-)übertragung der Geschäftsanteile) eines Notariatsaktes oder eines diesen ersetzenden Urteiles bedarf. Für die Erfüllung der Übertragungsverpflichtung ist also auch im Treuhandverhältnis die Errichtung eines Notariatsaktes erforderlich. (T1)

6 Ob 1/10fOGH18.02.2010

Vgl auch; Beis wie T1; Bem: Hier: Die Frage, ob der Formmangel des Verfügungsgeschäfts heilbar ist, wird ausdrücklich offen gelassen. (T2)

5 Ob 163/12zOGH02.10.2012

Vgl auch

2 Ob 67/14pOGH09.07.2014

Auch

6 Ob 63/14dOGH19.03.2015

Auch; Veröff: SZ 2015/22

7 Ob 108/15fOGH27.01.2016
5 Ob 31/16vOGH01.03.2017
6 Ob 216/18kOGH21.03.2019

Auch; Beisatz: Das gilt auch für die Rückübereignung von Gesellschaftsanteilen: Mit Auflösung des Treuhandverhältnisses werden die ehemals treuhändig gehaltenen Geschäftsanteile nicht automatisch vom Treugeber erworben. (T3); Veröff: SZ 2019/23

9 Ob 86/22wOGH24.01.2023

Beisatz: Obligatorischer Anspruch. (T4)

Dokumentnummer

JJR_19860624_OGH0002_0050OB00516_8600000_002