OGH 4Ob50/62; 4Ob8/70; 4Ob111/78; 9ObA236/90 (RS0031488)

OGH4Ob50/62; 4Ob8/70; 4Ob111/78; 9ObA236/9024.5.2023

Rechtssatz

Der "Gleichbehandlungsgrundsatz" kann auch bei Sondervereinbarungen nach § 36 VBG 1948 angewendet werden. Wenn die Republik Österreich aller Dienstnehmer gleicher Kategorie gleich behandelt, einen einzelnen aber ohne sachlichen Grund von dieser Behandlung ausnimmt und ein solches Verhalten gegen die guten Sitten verstößt, gibt dies dem einzelnen Dienstnehmer den Anspruch auf einen gleicherweise erhöhten Lohn wie bei den anderen Dienstnehmern.

Arbeitnehmer — Arbeitgeber

 

Normen

ABGB §879 BIIh
ABGB §1154
VBG 1948 §36

4 Ob 50/62OGH22.05.1962

Veröff: EvBl 1962/396 S 492 = JBl 1963,276 = SozM ID,344 = Arb 7570

4 Ob 8/70OGH03.03.1970

nur: Der "Gleichbehandlungsgrundsatz" kann auch bei Sondervereinbarungen nach § 36 VBG 1948 angewendet werden. (T1)

4 Ob 111/78OGH19.12.1978

nur T1

9 ObA 236/90OGH19.12.1990

Auch; Beisatz: Diese zunächst gerade für Dienstgeber des öffentlichen Rechts entwickelte Gleichbehandlungspflicht schränkt zwar das Ermessen des Dienstgebers grundsätzlich nicht ein, verwehrt ihm aber insbesondere, die von ihm selbst zugrundegelegten Kriterien im Einzelfall willkürlich und ohne sachlichen Grund zu verlassen und einzelnen Dienstnehmern das vorzuenthalten, was er den anderen zubilligt. (Hier: Vordienstzeitenanrechnung). (T2) <br/>Veröff: SZ 63/228

9 ObA 49/06fOGH27.09.2006

nur T1

9 ObA 21/06pOGH02.03.2007

Auch

9 ObA 9/13hOGH24.07.2013

Auch

8 ObA 36/13xOGH29.11.2013
9 ObA 89/14zOGH29.10.2014

Auch; Beisatz: Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz gilt auch für Vertragsbedienstete, findet seine Grenze aber in den – zwingenden Charakter aufweisenden – Einstufungs- und Entlohnungsvorschriften des Vertragsbedienstetenrechts. (T3)

9 ObA 101/14iOGH27.11.2014

Beis wie T3

9 ObA 122/14bOGH28.05.2015

Auch

8 ObA 21/23fOGH24.05.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_19620522_OGH0002_0040OB00050_6200000_001

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