OGH 1Ob822/51; 3Ob251/57; 6Ob126/60; 5Ob55/61; 6Ob207/61; 6Ob437/61; 1Ob72/64; 6Ob191/66; 6Ob385/66; 7Ob88/69; 5Ob177/69; 4Ob599/69; 4Ob3/70; 4Ob91/73 (RS0039393)

OGH1Ob822/51; 3Ob251/57; 6Ob126/60; 5Ob55/61; 6Ob207/61; 6Ob437/61; 1Ob72/64; 6Ob191/66; 6Ob385/66; 7Ob88/69; 5Ob177/69; 4Ob599/69; 4Ob3/70; 4Ob91/7322.3.2023

Rechtssatz

Die nachträgliche Stellung eines Eventualbegehrens ist grundsätzlich keine Klagsänderung. Wenn das Eventualbegehren aber auf einen anderen Klagegrund gestützt wird als das Hauptbegehren, liegt eine Klagsänderung vor, die unter der Voraussetzung des Absatzes 2 oder Absatzes 3 des § 235 ZPO zuzulassen ist (im Gegensatz zu Ev 11.07.1951, 2 Ob 444/51).

Normen

ZPO §235 Abs1 A3

1 Ob 822/51OGH28.11.1951

Veröff: SZ 24/325

3 Ob 251/57OGH15.05.1957
6 Ob 126/60OGH02.09.1960

Beisatz: Wurde auf Erlöschen des Vorkaufsrechtes wegen Zeitablaufes geklagt, stellt das Eventualbegehren auf Erlöschen mangels wirklicher Erklärung (§ 1075 ABGB) eine Klagsänderung dar. (T1)

5 Ob 55/61OGH22.02.1961
6 Ob 207/61OGH17.05.1961

Beisatz: Wenn das Eventualbegehren aus dem gleichen Klagstatbestand abgeleitet wird. (T2) Veröff: RZ 1961,143

6 Ob 437/61OGH13.12.1961
1 Ob 72/64OGH08.10.1964

Beisatz: Beurteilung der Passivlegitimation. (T3)

6 Ob 191/66OGH15.06.1966

nur: Die nachträgliche Stellung eines Eventualbegehrens ist grundsätzlich keine Klagsänderung. (T4)

6 Ob 385/66OGH21.12.1966
7 Ob 88/69OGH28.05.1969

nur T4; Beis wie T2

5 Ob 177/69OGH24.09.1969

Beisatz: Vorbringen neuer rechtserzeugender Tatsachen. (T5)

4 Ob 599/69OGH21.10.1969

Beis wie T5

4 Ob 3/70OGH03.03.1970

Veröff: Arb 8736 = SozM IA/e,840

4 Ob 91/73OGH30.10.1973

Beis wie T5; Veröff: SozM IA/e,1074

3 Ob 61/74OGH23.04.1974

nur T4; Beis wie T2

2 Ob 87/75OGH03.07.1975

Beis wie T2

5 Ob 891/76OGH29.07.1977

nur T4; Beisatz: Wenn das Eventualbegehren aus den schon vorher vorgebrachten rechtserzeugenden Tatsachen abgeleitet werden kann. (T6)

6 Ob 689/77OGH17.11.1977

nur: Wenn das Eventualbegehren aber auf einen anderen Klagegrund gestützt wird als das Hauptbegehren, liegt eine Klagsänderung vor. (T7)

7 Ob 704/78OGH09.11.1978

nur T7

5 Ob 651/79OGH20.11.1979

nur T4; Beis wie T6

5 Ob 789/80OGH20.01.1981

nur T4; nur T7; Veröff: MietSlg 33642

7 Ob 742/80OGH29.01.1981

nur T7

4 Ob 103/85OGH01.10.1985

nur T4; nur T7

2 Ob 522/84OGH18.02.1986

nur T4; Beis wie T2

3 Ob 33/88OGH20.04.1988

nur T7; Beis wie T5

7 Ob 548/91OGH13.06.1991

nur T7; Veröff: RZ 1993/2 S 29

10 ObS 10/01wOGH30.04.2002

nur T7; Beis wie T5

9 ObA 110/04yOGH15.12.2004

Auch; nur T7

9 Ob 56/06kOGH07.06.2006

nur T7

7 Ob 41/07sOGH18.04.2007

Beisatz: Hier: Stellt nun der Kläger neben seinem Feststellungsbegehren als Hauptbegehren ein Leistungsbegehren als Eventualbegehren, so ist dies als Klagsänderung zu qualifizieren. (T8)

3 Ob 14/15bOGH18.02.2015

Auch

9 Ob 16/19xOGH25.06.2019

Auch; Beis wie T5; nur T7; Veröff: SZ 2019/54

7 Ob 177/22pOGH22.03.2023

vgl; Beisatz wie T5: hier: Begehren auf Unterlassung der Verwaltungstätigkeit und nachträglich erhobenes Feststellungsbegehren auf Haftung für zukünftige Schäden aus der Anmaßung einer Vollmacht für die Verwaltung der Liegenschaft (T9)<br/>nur T7: hier: Begehren auf Unterlassung der Verwaltungstätigkeit und nachträglich erhobenes Feststellungsbegehren auf Haftung für zukünftige Schäden aus der Anmaßung einer Vollmacht für die Verwaltung der Liegenschaft (T10)

Dokumentnummer

JJR_19511128_OGH0002_0010OB00822_5100000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)