OGH 5Ob157/03d (RS0118149)

OGH5Ob157/03d21.12.2022

Rechtssatz

Der Rechtstitel für die einem Wohnungseigentümer zustehenden Nutzungsbefugnisse liegt nicht in der Nutzwertfestsetzung beziehungsweise Nutzwertbestimmung, sondern zunächst einmal in der Widmung (die wiederum Grundlage des Wohnungseigentumsvertrages ist). Die rechtswirksame Widmung gibt den Ausschlag dafür, was zu einem bestimmten Wohnungseigentumsobjekt gehört und dementsprechend vom jeweiligen Wohnungseigentümer ausschließlich genutzt werden darf. Die Festsetzung beziehungsweise Bestimmung der Nutzwerte schafft dagegen keinen eigenen Rechtsgrund für die Nutzung; sie hat die Widmung nur nachzuvollziehen.

Normen

WEG 2002 allg
WEG 2002 §8
WEG 2002 §9

5 Ob 157/03dOGH08.07.2003
5 Ob 182/07mOGH06.11.2007
5 Ob 290/07vOGH03.06.2008

Beisatz: Der Rechtsakt der Widmung kann im Stadium der Vorbereitung einer Wohnungseigentumsbegründung auch vom Wohnungseigentumsorganisator gesetzt werden. (T1)

5 Ob 29/08pOGH14.07.2008

Vgl auch; Beisatz: Die Nutzwert-(neu-)festsetzung schafft keinen eigenen Rechtsgrund für die Nutzung und regelt grundsätzlich nicht die Frage, wem Rechte an bestimmten Räumen zustehen. (T2)

5 Ob 218/13iOGH13.03.2014

Vgl auch

5 Ob 100/14pOGH25.07.2014

Vgl auch; Beisatz: Die Widmung kann auch auf einer bloßen konkludent zustande gekommenen Willenseinigung der Miteigentümer beruhen, die sich gemäß § 863 ABGB etwa an lang geübten Nutzungen oder dem Baukonsens bei einvernehmlich vorgenommenen Um‑ und Ausbauten festmachen lässt. (T3)

5 Ob 207/16aOGH01.03.2017

Vgl auch; Beis wie T2

5 Ob 14/17wOGH04.05.2017

Auch

5 Ob 18/19mOGH21.05.2019
5 Ob 72/19bOGH13.06.2019

Auch

8 Ob 93/19pOGH18.11.2019

Beis ähnlich wie T3

5 Ob 73/20aOGH18.06.2020
5 Ob 76/20tOGH03.06.2020

Vgl

5 Ob 78/22iOGH21.12.2022

Dokumentnummer

JJR_20030708_OGH0002_0050OB00157_03D0000_001