OGH 11Os123/66 (RS0073181)

OGH11Os123/6622.11.2022

Rechtssatz

Insolange ein bestimmtes verkehrswidriges Verhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers für den Täter nicht vorhersehbar ist, kann ihm daraus, dass er ein solches Verhalten des anderen bei seiner eigenen Fahrweise nicht in Rechnung stellte, kein Vorwurf gemacht werden.

Vertrauensgrundsatz

 

Normen

StVO §3 A2

11 Os 123/66OGH17.11.1966

Veröff: ZVR 1967/158 S 179

11 Os 25/69OGH25.09.1969

Veröff: KJ 1970,10

11 Os 24/72OGH05.04.1972

Veröff: ZVR 1973/121 S170

8 Ob 77/80OGH03.07.1980
8 Ob 123/82OGH17.06.1982

Veröff: ZVR 1983/212 S 267

8 Ob 291/82OGH03.11.1983

Auch; Beisatz: Keine Verletzung des Vertrauensgrundsatzes, wenn verkehrswidriges Verhalten erst zu einem Zeitpunkt erkennbar wird, in dem eine Reaktion nicht mehr möglich ist. (T1)

2 Ob 21/89OGH23.05.1989
2 Ob 278/06fOGH27.09.2007
2 Ob 175/13vOGH19.09.2013

Vgl; Beisatz: Hier: Einleitung eines Wendemanövers ohne Fahrtrichtungsänderungsanzeige nach Geschwindigkeitsverminderung und Verlagerung der Fahrlinie an den rechten Fahrbahnrand. (T2)

2 Ob 106/21hOGH05.08.2021

Beisatz: Dies bedeutet mit anderen Worten, dass bei einer nicht vom Vertrauensgrundsatz ausgenommenen Person der Vertrauensgrundsatz solange gilt, als ein verkehrswidriges Verhalten dieser Person für einen anderen Verkehrsteilnehmer nicht erkennbar ist. (T3)<br/>

2 Ob 208/22kOGH22.11.2022

Dokumentnummer

JJR_19661117_OGH0002_0110OS00123_6600000_001

Stichworte