OGH 14Os146/98 (RS0111351)

OGH14Os146/9822.12.1998

Rechtssatz

Die Präsentierung einer Fotokopie einer nachgemachten oder verfälschten Urkunde zum Zwecke der Täuschung stellt eine Sonderform der Benützung der abgelichteten Urkunde selbst dar (so schon ÖJZ-LSK 1986/75). Ein solcherart begangener Betrug ist daher als Urkundenbetrug (§ 147 Abs 1 Z 1 erster Fall StGB) und nicht als Beweismittelbetrug (§ 147 Abs 1 Z 1 zweiter Fall StGB) zu qualifizieren.

Normen

StGB §74 Z7
StGB §147 Abs1 Z1 Fall1
StGB §223 Abs2

14 Os 146/98OGH22.12.1998
12 Os 129/99OGH11.11.1999

Vgl auch

14 Os 153/07tOGH15.01.2008

Vgl; Beisatz: Die Verwendung der Kopie eines verfälschten Schriftstücks im Rechtsverkehr ist als Gebrauch einer verfälschten Urkunde nach § 223 Abs 2 StGB zu werten. (T1)<br/>Beisatz: Hier: Vorlage einer verfälschten Kopie einer Bescheinigung eines ausländischen Gerichts. (T2)

12 Os 78/15kOGH19.11.2015

Vgl; Beisatz: Ausdrucke elektronisch erstellter und unterfertigter Verträge können Urkunden sein, wenn sie nach ihrem äußeren Erscheinungsbild sowie Inhalt und Art ihrer Verwendung das Original im Rechtsverkehr vertreten. (T3)

Os 158/9fOGH27.02.2020

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19981222_OGH0002_0140OS00146_9800000_001

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