OGH 11Os130/93 (RS0079817)

OGH11Os130/9312.10.1993

Rechtssatz

Da der Tatbestand des § 3g VerbotsG - nach Art einer Generalklausel - jede nicht unter die §§ 3 a bis 3 f des Gesetzes fallende Art nationalsozialistischer Betätigung umfaßt, erfordert eine nach diesem Tatbestand gestellte Hauptfrage an die Geschwornen die Anführung der konkreten Tatumstände, die eine Handlung als Betätigung im nationalsozialistischen Sinne erscheinen lassen. Andernfalls ist eine rechtliche Überprüfung des Wahrspruchs der Geschwornen durch den Schwurgerichtshof gleich wie im Rechtsmittelverfahren durch den OGH nicht möglich.

Normen

StGB §283
StPO §312
VerbotsG §3g

11 Os 130/93OGH12.10.1993
15 Os 79/97OGH19.06.1997

Vgl auch; Beisatz: Generalklausel beziehungsweise "Auffangtatbestand" (T1)

11 Os 48/02OGH28.05.2002
15 Os 20/06iOGH15.02.2007
14 Os 41/10aOGH18.05.2010
11 Os 35/17gOGH19.12.2017

auch; Beisatz: Hier: Die Wiedergabe der nationalsozialistisches Gedankengut propagierenden Liedertexte auf den vom Angeklagten vertriebenen Tonträgern in den Fragen war ausreichend. (T2)

11 Os 98/21bOGH02.11.2021

Vgl; Beisatz: Hier: Frage nach § 283 Abs 1 Z 2 StGB. (T3)

Dokumentnummer

JJR_19931012_OGH0002_0110OS00130_9300000_001

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