OGH 3Ob539/82 (RS0064883)

OGH3Ob539/8226.1.1983

Rechtssatz

Die Befriedigungstauglichkeit als allgemeine Anfechtungsvoraussetzung allein kann nicht ausreichen, ein nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit eingegangenes Rechtsgeschäft als für die Gläubiger - im Sinne des § 31 Abs 1 Z 2 Fall 2 KO - nachteilig anzusehen. Als zusätzliches Kriterium hiefür kommt neben der Erkennbarkeit einer möglichen Benachteiligung der übrigen Gläubiger bzw der objektiven Vorhersehbarkeit das Erfordernis in Betracht, daß das Rechtsgeschäft nach seiner Art geradezu "typisch" nachteilig sein müsse.

Normen

KO §31 Abs1 Z2 Fall2

3 Ob 539/82OGH26.01.1983

Veröff: JBl 1983,654 (zustimmend Koziol) = EvBl 1983/151 S 549; hiezu zustimmend Papis AnwBl 1983,547

4 Ob 559/83OGH08.05.1984

Vgl auch; Veröff: SZ 57/87 = EvBl 1985/92 S 461 = JBl 1985,494 = RdW 1984,242

1 Ob 655/86OGH03.12.1986

Auch; Veröff: SZ 59/216 = EvBl 1987,104 S 366 = ÖBA 1987,332

3 Ob 573/86OGH18.03.1987

Auch; Veröff: WBl 1987,157

6 Ob 590/89OGH12.10.1989

Veröff: JBl 1990,666

4 Ob 259/98mOGH15.12.1998

Vgl; Veröff: SZ 71/209

3 Ob 129/12kOGH11.07.2012

Vgl auch; Beisatz: Auch wenn sich die beiden Kriterien (Benachteiligung der Gläubiger und Befriedigungstauglichkeit) weitestgehend überlagern können, handelt es sich doch um getrennt zu prüfende Bedingungen für die Anfechtbarkeit. (T1)

Dokumentnummer

JJR_19830126_OGH0002_0030OB00539_8200000_005

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