OGH 6Ob781/82 (RS0021153)

OGH6Ob781/8221.10.1982

Rechtssatz

Durch den mit dem Abbruchbescheid - wenn auch nicht ausdrücklich - erfolgten Widerruf der Benützungsbewilligung wird die Rechtslage gestaltet, der Abbruchbescheid ist daher (auch) als rechtsgestaltender Bescheid anzunehmen. Die Bindung an einen rechtsgestaltenden Bescheid folgt daraus, daß der Richter die durch den gestaltenden Verwaltungsakt geschaffene (veränderte) Rechtslage grundsätzlich zur Grundlage seiner Entscheidung machen muß. Der Richter kann aus der Tatsache, daß ein wirksamer rechtsgestaltender Verwaltungsakt ergangen ist, nur die vom Gesetz daran geknüpfte Rechtsfolge, nämlich die erfolgte Veränderung der Rechtslage, ableiten. Die Rechtsgestaltungswirkung wird auch in der österreichischen Lehre als Grund der Bindung hervorgehoben.

Normen

ABGB §1112 C
ZPO §190 C1
ZPO §190 D5a

6 Ob 781/82OGH21.10.1982

Veröff: MietSlg 34242 = MietSlg 34256 = MietSlg 34730 = MietSlg 34502(31) = EvBl 1983/76 S 299

6 Ob 782/82OGH21.10.1982
6 Ob 783/82OGH21.10.1982
6 Ob 797/82OGH21.10.1982
15 Os 88/88OGH04.10.1988

Vgl auch; Veröff: RZ 1989/10 S 46

7 Ob 583/91OGH04.09.1991
6 Ob 218/01dOGH13.09.2001

Vgl auch; Beisatz: Die Gerichte sind an deklarative Bescheide nicht gebunden. (T1)

Dokumentnummer

JJR_19821021_OGH0002_0060OB00781_8200000_001

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