OGH 5Ob89/75 (RS0016360)

OGH5Ob89/7514.10.1975

Rechtssatz

1.) Wird ein gültiger Vertrag wieder durch Parteienvereinbarung aufgehoben, so sind die Rechtsfolgen nicht nach § 877 ABGB, sondern nach § 1435 ABGB (zufolge nachträglichen Wegfalls des zunächst vorhandenen Leistungsgrundes) zu beurteilen.

2.) Daher ist von beiden Teilen das Empfangene zurückzustellen: primär Naturalrestitution; bei Unmöglichkeit oder Untunlichkeit analog § 1323 ABGB angemessenes Entgelt , dessen Höhe sich im Sinne des § 1431 ABGB nach dem verschafften Nutzen richtet (SZ 24/16; EvBl 1974/287).

Normen

ABGB §877
ABGB §1323 B
ABGB §1431
ABGB §1435

5 Ob 89/75OGH14.10.1975
3 Ob 638/81OGH10.02.1982

Auch

6 Ob 678/82OGH07.07.1982

nur: Daher ist von beiden Teilen das Empfangene zurückzustellen: primär Naturalrestitution. (T1)

3 Ob 562/85OGH19.03.1986

Auch; nur: Daher ist von beiden Teilen das Empfangene zurückzustellen: primär Naturalrestitution; bei Unmöglichkeit oder Untunlichkeit analog § 1323 ABGB angemessenes Entgelt , dessen Höhe sich im Sinne des § 1431 ABGB nach dem verschafften Nutzen richtet (SZ 24/16; EvBl 1974/287). (T2)<br/>Beisatz: Bei Ermittlung des Nutzens ist auch die Umsatzsteuer zu berücksichtigen. (T3)

1 Ob 307/01fOGH30.04.2002

nur T2; Beis wie T3; Beisatz: Ist der primäre Anspruch des Kondiktionsgläubigers auf Rückgabe in Natur wie hier unmöglich, so schuldet der Empfänger Wertersatz nach Maßgabe seines Nutzens im Zeitpunkt der Leistung und nicht entsprechend dem Schaden des Leistenden. (T4)

6 Ob 265/01sOGH11.07.2002

Auch

4 Ob 217/02vOGH11.02.2003

Auch; nur T2

2 Ob 10/11aOGH17.02.2011

Vgl auch; Vgl Beis wie T4

2 Ob 8/14mOGH09.07.2014

Vgl

8 Ob 97/16xOGH28.03.2017

Vgl auch; Beisatz: Grundsätzlich ist der Kondiktionsanspruch auf Rückerstattung in Natur gerichtet, bei Untunlichkeit auf Wertersatz. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19751014_OGH0002_0050OB00089_7500000_001