OGH 10Os111/74 (RS0101420)

OGH10Os111/7412.11.1974

Rechtssatz

Ein vereinzelt gebliebenes Versehen eines bewährten Rechtsanwaltsanwärters bei einem rein manipulativen Kanzleivorgang - hier: unrichtige Eintragung einer Rechtsmittelfrist in den Terminkalender zufolge Ablenkung durch anderweitige Inanspruchnahme in der Kanzlei - ist geeignet, einen unabwendbaren Umstand im Sinne des § 364 Abs 1 Z 1 StPO darzustellen, wenn für den Rechtsanwalt vorher kein Grund zum Zweifel an dessen Verlässlichkeit bestand.

Normen

StPO §364 Abs1 Z1

10 Os 111/74OGH12.11.1974

Veröff: EvBl 1975/131 S 251

9 Os 114/80OGH13.08.1980

Vgl auch

10 Os 142/80OGH14.10.1980

Vgl auch; Beisatz: Hier: Verlust des Schriftsatzes beim Transport zur Postaufgabe. (T1)

9 Os 83/85OGH04.09.1985

Vgl auch

13 Os 98/90OGH28.08.1990

Vgl auch; Beisatz: Sofern die unrichtige Eintragung für die unrichtige Fristberechnung und verspätete Postaufgabe ursächlich war. (T2)

13 Os 120/07gOGH07.11.2007

Vgl auch; Beisatz: Hier: Unterlassenes Überreichen einer Rechtsmittelanmeldung bei Gericht. (T3)

Dokumentnummer

JJR_19741112_OGH0002_0100OS00111_7400000_001

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