OGH 6Ob147/60 (RS0016451)

OGH6Ob147/6023.11.1960

Rechtssatz

Es würde den Grundsätzen unseres Zivilprozesses geradezu widersprechen, eine Partei zur Geltendmachung von Umständen, die die Sittenwidrigkeit einer Vereinbarung begründen könnten, aufzufordern. Es muss vielmehr der Partei selbst überlassen bleiben, ob sie solche Umstände geltend machen und ob sie die Vereinbarung deshalb überhaupt anfechten will.

Normen

ABGB §879 AIb
ZPO §182

6 Ob 147/60OGH23.11.1960

Veröff: EvBl 1961/95 S 151

6 Ob 183/67OGH12.07.1967

Vgl auch

6 Ob 18/68OGH28.02.1968

Vgl auch

6 Ob 253/68OGH09.10.1968

Auch

7 Ob 10/73OGH31.01.1973

Beisatz: Hier: Geltendmachung eines Verstoßes gg Treu und Glauben. (T1) Veröff: VersR 1973,877

1 Ob 108/73OGH04.07.1973

Auch; Veröff: SZ 46/69

1 Ob 20/75OGH05.03.1975

Vgl auch

7 Ob 677/76OGH28.04.1977

Auch

1 Ob 537/77OGH27.04.1977
2 Ob 78/78OGH08.06.1978
1 Ob 687/82OGH03.11.1982

Auch; nur: Es muss vielmehr der Partei selbst überlassen bleiben, ob sie solche Umstände geltend machen und ob sie die Vereinbarung deshalb überhaupt anfechten will. (T2)

5 Ob 549/82OGH26.04.1983

Auch; Beisatz: Der erst mit der Berufung geltend gemachte Wuchereinwand ist unbeachtlich (SZ 10/148, zuletzt wieder 1 Ob 302/71); das gleiche gilt auch für die behauptete Sittenwidrigkeit. (T3)

14 ObA 17/87OGH17.02.1987

Auch; Beisatz: Die Sittenwidrigkeit einer Vereinbarung ist nur auf Einrede wahrzunehmen. (T4) Veröff: Arb 10624

1 Ob 12/87OGH27.04.1987

Auch; Beisatz: Nach st Rechtsprechung erfolgt die Prüfung einer Vereinbarung auf ihre Sittenwidrigkeit nur dann, wenn sich der andere Teil darauf beruft, eine ausdrückliche Berufung auf die Sittenwidrigkeit ist aber nicht erforderlich. (T5)

7 Ob 618/89OGH06.07.1989

nur T2; Beis wie T5; Beisatz: Es müssen aber jene Tatumstände vorgebracht werden, die die Sittenwidrigkeit begründen können. (T6)

9 ObA 182/92OGH21.10.1992

Vgl auch; nur T2; Beisatz: § 48 ASGG (T7)

1 Ob 318/99tOGH25.05.2000

Auch; Beisatz: Die Sittenwidrigkeit eines Vertrags (oder einzelner seiner Bestimmungen) kann sowohl nach § 879 Abs 1 ABGB als auch nach § 879 Abs 3 ABGB nur dann vom Gericht beachtet und geprüft werden, wenn sie geltend gemacht wurde. Dem verletzten Vertragspartner steht es nämlich frei, ungeachtet des Vorliegens von Sittenwidrigkeit das Geschäft als gültig zu behandeln. (T8); Veröff: SZ 73/86

8 ObS 273/00fOGH11.06.2001

Auch; Beis wie T6; Veröff: SZ 74/106

6 Ob 287/01aOGH11.07.2002

Auch; Beis wie T3; Beis wie T5

8 ObA 69/11xOGH24.10.2011

Vgl auch; nur T2; Beis wie T6

Dokumentnummer

JJR_19601123_OGH0002_0060OB00147_6000000_001

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