Als Investor kann man sich des Eindrucks eines etwas aus den Fugen geratenen Marktes nicht erwehren, selbst vormals sicher erscheinende Indikatoren funktionieren nur leidlich. Wie üblich agiert der Markt in einer "boom and bust"-Mentalität. Gegen Ende des Vorjahres standen die Anzeichen auf Wirtschaftsabschwächung und einer restriktiveren FED-Politik, Europa wurde zusätzlich durch den Budgetstreit mit Italien, den Handelsstreit mit den USA und Brexit belastet. Die Aktienmärkte lieferten das zweitschlechteste Schlussquartal seit 30 Jahren ab. Mit Ausnahme der FED-Politik – Notenbankpräsident Powell lenkte, auch auf Druck Donald Trumps, ein – kam alles wie prognostiziert. Die BIP-Schätzungen wurden bis April weiter gesenkt, ein Brexit ist nach wie vor nicht in Sicht, und der Handelsstreit ist nicht beigelegt. Die Aktienmärkte beendeten das erste Quartal mit einem zweistelligen Plus und liegen auf dem Level von Anfang 2018, mit Ausnahme der exportorientierten Indices, DAX und ATX. Hauptgrund für diesen Anstieg war die Erleichterung, dass Europa doch nicht in eine massive Rezession steuert und der vorangegangene Kurseinbruch übertrieben war.