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Bauteilverformung

PraktischesWissenswertes und AktuellesHermann WenuschZRB 2019, XXII Heft 4 v. 15.11.2019

Grundsätzlich verformen sich viele Bauteile bei Belastung, wobei dies – alleine durch das Eigengewicht – gleich nach der Herstellung beginnt: Dies gilt auch für Bauteile, von denen es der Laie nicht erwarten würde: Bauteile aus Stahlbeton (diese stehen im Focus der weiteren Betrachtung) etwa verformen sich, weil sich die Bewehrung aus Stahl unter Belastung etwas dehnt, was sogar dazu führt, dass der Beton an der Unterseite feine Risse aufweist, weil er so gut wie gar keine Zugkräfte aufnehmen kann11Näheres dazu zB bei Bammer, Stahlbeton, ZRB 2014, IV.. Man kann dies vermeiden, indem die Bewehrung „vorgespannt“ wird: Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass der Bauteil so stark zusammen gedrückt (eigentlich: zusammen gezogen) wird, dass keine Durchbiegungen entstehen (da die Spannkabel, wie die normale Bewehrung auch, iallg im unteren Bereich des Bauteils liegen, kann es sogar der Fall sein, dass sich der Bauteil ohne Gebrauchslast nach oben wölbt). Die Vorspanntechnik ist allerdings sehr aufwändig und kommt daher nur bei besonderen Bauvorhaben zum Einsatz (zB bei Brücken). Ein „Durchhängen“ kann im Ergebnis auch dadurch vermieden werden, dass der Bauteil um die Durchbiegung „überhöht“ hergestellt wird. MaW: Der zunächst nach oben gewölbte Bauteil wird durch die nachfolgende Durchbiegung nach unten im Ergebnis gerade.

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