Mag die Lektüre von wissenschaftlicher Notwendigkeit oder bloßer Neugier (oder gar beidem) getragen sein: Wer einen Band aus der Serie „Constitutional Systems of the World“ in die Hand nimmt, taucht regelmäßig in fremde Verfassungswelten ein und verlässt diese ebenso regelmäßig gut informiert. Den der eigenen Verfassung und damit auch dem eigenen Land gewidmeten Band nimmt man mit ambivalenten Gefühlen in die Hand: Man fühlt sich einerseits gänzlich involviert und ist doch andererseits durch die fremde Sprache und das wohl überwiegend ausländische Zielpublikum ein wenig Zaungast. Was mag der aus der eigenen Zunft stammende Verfasser dem diesbezüglich vielleicht gänzlich unwissenden Lesendenkreis „über uns“ erzählen? Lässt man sich vom Vorwort davon überzeugen, nicht bloß die von der österreichischen Verfassung inspirierte künstlerische Darstellung auf dem Cover zu betrachten, sondern auch in den Text des Buches einzutauchen, wird man jedenfalls reich belohnt.