vorheriges Dokument
nächstes Dokument

Recht auf Schwangerschaftsabbruch und väterlicher Stichentscheid

AufsätzeProf. Dr. Joachim WielandZÖR 2022, 835 Heft 3 v. 26.9.2022

Das Bundesverfassungsgericht genießt zu Recht hohes Ansehen. Die ganz überwiegende Zahl seiner Entscheidungen ist überzeugend begründet und trägt zum Rechtsfrieden bei. Es gibt aber auch einige Urteile, die nicht ohne Grund sofort auf berechtigte Kritik gestoßen sind. Ein rechtsvergleichender Blick in die USA zeigt, warum das auch für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch gilt. Der US-Supreme Court steht nach Medienberichten offenbar kurz davor, das am 22.01.1973 in dem Grundsatzurteil Roe versus Wade 11410 U.S. 113 (1973). aus der Verfassung abgeleitete Recht auf Schwangerschaftsabbruch in einer neuen Grundsatzentscheidung aufzuheben. Das Bundesverfassungsgericht hat schon 1975 in seinem ersten einschlägigen Urteil ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch verneint. Ich halte das Urteil des Ersten Senats vom 25.02.1975 zu einer verfassungsrechtlichen Pflicht zur Bestrafung des Schwangerschaftsabbruchs22BVerfGE 39, 1. für die misslungenste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts.

Sie möchten den gesamten Inhalt lesen?

Melden Sie sich bei Lexis 360® an.
Anmelden

Sie haben noch keinen Zugang?
Testen Sie Lexis 360® zwei Wochen kostenlos!
Jetzt testen!