Das Thema Weltraum ist nach einer vor allem rund um die Mondlandung ausgelösten Hochphase in den 1960ern und 1970ern in den darauffolgenden Jahrzehnten weitgehend aus der Wahrnehmung der breiten Öffentlichkeit verschwunden. Zwar wurden die technischen Entwicklungen stets vorangetrieben, die politische Beschäftigung mit dem Weltraum ebbte jedoch deutlich ab. Das ist auch im Weltraumrecht erkennbar, stammen doch die wesentlichen völkerrechtlichen Verträge dazu noch aus dieser Zeit. Die immer stärker werdende Abhängigkeit der Wirtschaft von Dienstleistungen, die auf Weltraumtechnologien basieren – zu nennen sind hier etwa satellitengestützte Navigationssysteme, die Telekommunikation oder Wettervorhersagen –, hat unabhängig davon zu einer erhöhten gesellschaftspolitischen Bedeutung des Weltraums geführt. Vor allem mit dem Aufkommen des sogenannten „New Space“, dh der Kommerzialisierung der Raumfahrt, hat das Thema Weltraum in den letzten Jahren erheblich an Dynamik gewonnen. Unternehmen wie SpaceX, Virgin Galactic oder Blue Origin haben damit begonnen, privat finanzierte Raketen zu bauen, mehrere Tausend Satelliten umfassende Konstellationen zu planen, und vor Kurzem erstmals Privatpersonen ermöglicht, den Weltraum zu bereisen. Mit diesen neuen Aktivitäten und Möglichkeiten werden die rechtlichen Fragestellungen rund um die Raumfahrt wieder hochaktuell. Wer haftet bei einem Satellitenabsturz? Was passiert mit alten Satelliten und dem bei den Raketenstarts anfallenden Weltraummüll? Wem gehören die im Weltraum vorhandenen Ressourcen? Diesen für die meisten Juristen nicht ganz alltäglichen Fragen widmet sich Marcus Schladebachs Lehrbuch Weltraumrecht.
