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Unternehmenssanierung in der Praxis. Herausgegeben von Franz Balik, Alexander Hasch und Harald Schützinger. Verlag Österreich, Wien 2022. XXXIII, 339 Seiten, brosch, 69,- €.
Unternehmenserwerb aus Krise und Insolvenz. Herausgegeben von Felix Michael Klement und Christian Fritz. MANZ’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien 2022. XXVIII, 306 Seiten, geb, 78,- €.

FachliteraturBücherBearbeiter: Stephan RielZIK 2023/92ZIK 2023, 107 Heft 3 v. 30.6.2023

Die anzuzeigenden Bücher, beide von Praktikern für Praktiker geschrieben, bieten Beiträge zu einer breiten Palette von Themen iZm Unternehmenskrisen. Aus dem von Balik/Hasch/Schützinger herausgegebenen Band seien etwa erwähnt: Balik (35 f) über "häufige Fortbestehensprognosefehler" mit zutreffendem Hinweis auf die in diesem Bereich vielfach zu beobachtende Bedeutung des "Prinzip(s) Hoffnung"; Hasch/Binder/Stoiber/Gratzer (147 ff) über die Vorbereitung eines Insolvenzantrages mit einer Aufzählung der Unterlagen und Informationen, die für eine umfassende Erstbeurteilung durch den Insolvenzverwalter erforderlich sind (151 f), aber in der Praxis leider selten tatsächlich vorliegen; Hasch/Binder/Stoiber/Gratzer (159) zur oft unterschätzten Bedeutung der (Vollständigkeit der) Gläubigerliste und Schützinger (176 ff) zur Fortführungsrechnung in der Insolvenz. Aus dem von Klement/Fritz herausgegebenen Buch seien herausgegriffen: Fritz (Rz 3.207) über die Formulierungen, die der Erläuterungspflicht des § 225 Abs 1 S 2 UGB genügen sollen, warum trotz negativen Eigenkapitals keine Überschuldung iSd Insolvenzrechts vorliegt; Fritz (Rz 3.262) (ebenfalls) zu häufigen Fehlern bei der Erstellung einer Fortbestehensprognose; Anzinger (Rz 4.32 ff, 4.37 ff) zu den Folgen einer Insolvenzeröffnung zwischen Signing und Closing eines Unternehmenskaufvertrages und Anzinger (Rz 4.61 ff) zu den (eingeschränkten) Möglichkeiten, das Anfechtungsrisiko bei einem Unternehmenskauf vor Insolvenzeröffnung zu beschränken, wenn "Verkäufer zwecks Sicherstellung eines raschen Liquiditätszuflusses zur Insolvenzabwehr (...) großzügige Kaufpreisabschläge" akzeptieren; Huber (Rz 6.51) zur Bewertung von Unternehmen und Huber (Rz 6.65) zu sog "Kanzleiversteigerungen". Neben diesen und weiteren informativen Teilen findet sich in beiden Büchern auch weniger Praxisrelevantes, etwa Überblicke zum URG und zur ReO (Fritz in Klement/Fritz [Rz 3.36-3.150]; Binder/Hasch und Binder/Mairhofer in Balik/Hasch/Schützinger [102-143; 115 f mit der für den Rezensenten überraschenden Behauptung, dass "üblicherweise Wirtschaftstreuhänder, Steuerberater oder Rechtsanwälte des antragstellenden Unternehmens" zum Reorganisationsprüfer iSd URG "gewählt" würden]). Außerdem könnte - wie oft, wenn der Themenbogen sehr weit gespannt wird - manches (etwa auch der Apparat) noch vertieft werden, doch ist insgesamt das Bemühen der AutorInnen und Herausgeber um die Darstellung wirtschaftlich und rechtlich regelmäßig hochkomplexer Abläufe anzuerkennen.

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