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Privatinsolvenz. Von Birgit Schneider. Linde Verlag, Wien2010. 252 Seiten, broschiert, 48 €.

FachliteraturBücherStephan RielZIK 2012/12ZIK 2012, 21 Heft 1 v. 24.2.2012

Im Jahr 2011 wurden 9.596 "Privatkonkurse" und damit fast viermal mehr Schuldenregulierungsverfahren als Insolvenzverfahren über Unternehmen eröffnet. Allein die große Zahl der Verfahren rechtfertigt eine eingehende wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Rechtsgebietes. Zu den Werken von Mohr, Privatkonkurs2 (2007) und Kodek, Handbuch Privatkonkurs (2002) gesellt sich nun das anzuzeigende Buch als aktuellste Darstellung (das IRÄG 2010 ist berücksichtigt). Alle aktuellen Fragen des Schuldenregulierungsverfahrens, die den Rezensenten in letzter Zeit in der Praxis beschäftigt haben, finden kompetente Erläuterung; so etwa der "Ewige Konkurs" (42 ff, schon unter Berücksichtigung der wichtigen E OLG Wien ZIK 2010/90, 63); die Masseunzulänglichkeit bei Eigenverwaltung (52: das Gericht hat diese von Amts wegen bekannt zu machen); die Aufrechnung gegen den Einkommensbezug des Schuldners, insb mit rückständigen Sozialversicherungsbeiträgen (65 f); die Folgen einer nachträglichen Entziehung der Eigenverwaltung (89; bestätigt durch OGH 8 Ob 4/10m ZIK 2010/361, 230; dazu wiederum Schneider, Zum Rekursrecht einzelner Gläubiger gegen die Ausscheidung von Vermögensgegenständen, ZIK 2010/309, 202 ff) und die Obliegenheiten des während eines Abschöpfungsverfahrens selbstständig tätigen Schuldners (211). Das Buch ist (auch für den eilig Antwort suchenden Praktiker) sehr gut lesbar, erschließt für Detailfragen die vorhandene Literatur und Judikatur und profitiert ungemein von den Praxiserfahrungen, die die Autorin als Referentin im Bereich Privatinsolvenz beim KSV1870 sammeln konnte. Es kann uneingeschränkt empfohlen werden.

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