Von Christoph G. Paulus. Verlag Recht und Wirtschaft, Frankfurt am Main 2006. 331 Seiten, Hardcover, 98 €.
Das anzuzeigende Werk ist ein aktueller Kommentar eines anerkannten Spezialisten zur EuInsVO und in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Erstens was die Aufbereitung des an sich durchaus sperrigen Stoffes betrifft: So wird der eigentlichen Kommentierung eine „Darstellung der Verfahrensabläufe“ vorangestellt, die auf unter 20 Seiten die beste, weil nach der Chronologie eines nationalen Insolvenzverfahrens geschriebene, Einführung zum europäischen internationalen Insolvenzrecht enthält, die dem Rezensenten bekannt ist (Rz 55 ff). Zweitens sind die vielfältigen Lösungsansätze hervorzuheben, die in der eigentlichen Kommentierung gebracht werden. Nur als Beispiele seien erwähnt: Art 17 Rz 6 zum Fall, dass dem Hauptinsolvenzverfahren durch die Eröffnung eines Sekundärinsolvenzverfahrens das kostendeckende Vermögen verloren geht, oder Art 28 Rz 7 zur Haftung der Masse des Sekundärinsolvenzverfahrens für Masseforderungen. Und drittens macht die alle Weitwendigkeiten und Redundanzen vermeidende „Lesbarkeit“ gerade auch der Kommentierung der einzelnen Bestimmungen der EuInsVO die Lektüre angenehm, zeitweise geradezu zu einem Vergnügen. Insgesamt also eines der seltenen Bücher, die uneingeschränkt zu empfehlen sind.