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Vorprozessuale Durchbrechung der Geheimhaltungspflicht nach Art 53 CRD IV

JudikaturEuGHBearbeiter: Rainer WolfbauerZFR 2018/284ZFR 2018, 613 Heft 12 v. 18.12.2018

RL 2013/36/EU (CRD IV): ErwGr 2, 5, 6 und 16, Art 4, Art 6 lit a, Art 50 Abs 1, Art 53 Abs 1, Art 54

Spruch des EuGH

Art 53 Abs 1 der RL 2013/36/EU (CRD IV) ist dahin auszulegen, dass er es den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten nicht verwehrt, vertraul Informationen an eine Person weiterzugeben, die dies beantragt, um ein zivil- oder handelsrechtl Verfahren zum Schutz von Vermögensinteressen, die infolge der Zwangsabwicklung eines Kreditinstituts verletzt worden sein sollen, einleiten zu können. Allerdings muss der Antrag auf Weitergabe Informationen betreffen, hinsichtlich deren der Antragsteller genaue und übereinstimmende Indizien vorlegt, die plausibel vermuten lassen, dass sie für die Belange eines zivil- oder handelsrechtl Verfahrens relevant sind, dessen Gegenstand vom Antragsteller konkret bezeichnet werden muss und außerhalb dessen die fragl Informationen nicht verwendet werden dürfen. Es ist Sache der zuständigen Behörden und Gerichte, das Interesse des Antragstellers, über die in Rede stehenden Informationen zu verfügen, gegen die Interessen an der Aufrechterhaltung der Vertraulichkeit der geheimhaltungspflichtigen Informationen abzuwägen, bevor jede einzelne der erbetenen vertraul Informationen weitergegeben wird.

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