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Wirtschaftswachstum: Pro und Contra

EditorialWuG 2022, 3 Heft 1 v. 17.4.2022

Die Frage, ob Wirtschaftswachstum nun gut oder schlecht ist, beschäftigt nicht nur ÖkonomInnen, sondern auch die breite Öffentlichkeit. Aufgrund der Klimakrise erhielt das schon lange schwelende Problem der ökologischen Überlastung des Planeten wieder verstärkte Aufmerksamkeit. Stichworte wie Degrowth oder Postwachstum beleben eine Debatte neu, die die Menschheit seit Beginn der Industrialisierung begleitet. Beginnend mit Malthus und seiner pessimistischen Sicht von arithmetisch wachsender Nahrungsmittelproduktion und geometrisch wachsender Bevölkerung über die Zurück-zur-Natur-Bewegung der 1900er sowie die Club-of-Rome-Berichte und die Peak-Oil-Angst der Siebzigerjahre stellt sich die Frage, ob wachsende Wirtschaften mit dem Überleben der Menschheit vereinbar sind. Es ist daher an der Zeit, sich dem Thema auch aus Sicht der Redaktion wieder etwas ausführlicher zu widmen.1)1)"Wirtschaft und Gesellschaft" hat eine lange Historie der Auseinandersetzung mit der Frage der Einschätzung des Wirtschaftswachstums, seiner Grenzen und seiner Vor- und Nachteile. Schon der erste Jahrgang 1975 nahm im Editorial die Debatte auf, ob Nullwachstum angesichts der im Meadows-Forrester-Bericht aufgezeigten natürlichen Grenzen notwendig ist, und stellte die Frage nach alternativen Wachstumsmaßen. In diesem Jahr folgten dann auch Artikel von Ostleitner (1975) zu "Wachstum und gesellschaftliche Stabilität" und Matzner (1975a) zu "Gesellschaftliche Folgen und Bedingungen eines gedrosselten Wirtschaftswachstums". Diesen folgten Kommentare von Szécsi (1975), Prager (1975) (beide aus der AK), Teufelsbauer (1975) (damals Mitarbeiter der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, der heutigen WKO) und eine abschließende Replik von Matzner (1975b). Eine Weiterführung der Debatte findet sich auch in Chaloupek und Feigl (2012)..

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