1. Einleitung
Die Wirtschaftspolitik der Republik Österreich war traditionell stark auf Beschäftigungssicherung und das Halten bzw. Schaffen von Arbeitsplätzen ausgelegt. Vollbeschäftigung war das erklärte Ziel der Sozialpartner. Dennoch lag die Zahl der Arbeitslosen (in absoluten Zahlen wie auch relativ zu der Zahl der Erwerbsfähigen) seit den 1970ern, als in Österreich noch Vollbeschäftigung herrschte, nach jedem abgeschlossenen Konjunkturzyklus höher als zuvor. Der österreichischen Regierung gelang es ab den 1980ern nicht mehr, die Arbeitslosigkeit zu senken. Andere wirtschaftspolitische Ziele hatten (oft unfreiwillig) Priorität, wie beispielsweise das Aufrechterhalten einer ausgeglichenen Leistungsbilanz oder die Beseitigung eines stark defizitären Budgetsaldos, oftmals unter den erschwerenden Bedingungen eines Hochzinsumfelds und eines festen Wechselkurses.1 Alternative Formen der (indirekten) Beschäftigungspolitik auf nationalstaatlicher Ebene, wie eine ausgezeichnete aktive Arbeitsmarktpolitik oder Lohnzurückhaltung zur Sicherung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit, haben jedoch niemals auch nur annähernd die quantitativ notwendigen Ergebnisse am Arbeitsmarkt erreicht bzw. sind dazu wohl gar nicht in der Lage.

