1. Einleitung
In der Diskussion um Ungleichheitsfragen wird in den Sozialwissenschaften viel Wert darauf gelegt, ebendieses Problemfeld quantitativ korrekt darzustellen und aufzuarbeiten. Beinahe unbeleuchtet bleibt in diesem Forschungszweig aber, wie solche empirisch gewonnenen Ergebnisse dann an die Öffentlichkeit vermittelt werden, wie sich daher ein Bild der ökonomischen Ungleichheit1 bei Nicht-ExpertInnen bildet und – dies vor allem – wie ein solches Bild aussieht. Diese Fragen zu stellen, ist nicht zuletzt deshalb von Bedeutung, da die Akzeptanz von Umverteilungsmaßnahmen stark mit dem Ungleichheitsbild korreliert.2 Exakt diesem Fragenkomplex widmete sich ein vor Kurzem abgeschlossenes Forschungsprojekt, das in der Zeit zwischen Februar 2016 und Ende 2017, gefördert vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank, durchgeführt wurde: der Vermittlungsrolle und Mediationsfunktion von Massenmedien, exemplifiziert an ausgewählten europäischen Printmedien, in Bezug auf das Thema der ökonomischen Ungleichheit.

