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Vertiefen sich die räumlichen Wohlstandsgefälle innerhalb der Europäischen Union?

AufsätzeSascha SardadvarWuG 2016, 281 Heft 2 v. 17.7.2016

1. Einleitung

Bis zur "Industriellen Revolution" waren die räumlichen Wohlstandsgefälle zwischen Ökonomien sowohl weltweit wie innerhalb Europas nach heutigen Maßstäben gering ausgeprägt. Erst mit der Industrialisierung kam es zum Wirtschaftswachstum im heutigen Sinn, wobei unterschiedliche Wachstumsraten zwangsläufig zu den heute beobachtbaren Disparitäten der Produktions- und Einkommensniveaus geführt haben. Gemessen als Bruttoinlandsprodukt je Einwohner erreichen die räumlichen Wohlstandsgefälle heute auf regionaler Ebene innerhalb der EU das 25-Fache, was selbst unter Berücksichtigung unzureichenden Messmethoden geschuldeter Verzerrungen als extrem zu bezeichnen ist. Dabei fällt auf, dass sich das Gebiet der produktivsten und wohlhabendsten europäischen Regionen größtenteils mit jenen Regionen deckt, die sich am frühesten industrialisiert haben. Je weiter man sich geografisch von diesem ökonomischen Zentrum entfernt, umso niedriger sind die entsprechenden Werte. In gewisser Weise ist die jüngere europäische Wirtschaftsgeschichte vor allem davon geprägt, diese Rückstände wettzumachen.

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