Im Oktober vorigen Jahres ist Kazimierz Laski, emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Johannes-Kepler-Universität Linz und ehemaliger wissenschaftlicher Direktor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) im 94. Lebensjahr verstorben.1 Laskis wissenschaftliches Werk hat eine enorme Spannweite:2 von Problemen der sozialistischen Zentralverwaltungswirtschaft (hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, entstanden während seiner Jahre an der Hochschule für Planung und Statistik in Warschau bis 1968) einschließlich der Transformationsphase Anfang der 90er-Jahre bis zu Arbeiten über neoklassische Makroökonomie, Spezialfragen der Marx’schen Theorie und immer wieder der Theorie von Kalecki. Der polnische Ökonom Michał Kalecki (1899-1970), der heute (neben Keynes) als Mitbegründer der Theorie der effektiven Nachfrage und Gründungsvater einer wichtigen Strömung des Postkeynesianismus gilt, hat Laski zunächst als Lehrer und später als Kollege maßgeblich geprägt.

