Maximierung des Wohlstands durch Steigerung der Effizienz war das Ziel erheblicher Teile der Theorie wie der Politik der letzten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts; als eines der wichtigsten Instrumente, wie zugleich eigenständiges Ziel, galt die Liberalisierung der Märkte. Auf dem Arbeitsmarkt sollte die Effizienz einerseits durch höhere Mobilität der Arbeitskräfte, vor allem durch gelockerten Kündigungsschutz, gesteigert werden, andererseits durch beschleunigte Arbeitssuche als Folge reduzierter Arbeitslosenunterstützung. Allerdings wurden die Folgen einer solchen Liberalisierungsstrategie eher behauptet als bewiesen. Für die geforderte Arbeitsmarkt-Deregulierung war die "Jobs Study" der OECD (1994), die unter dem Schlagwort Flexibilisierung eine umfassende Liberalisierung forderte, ebenso charakteristisch wie die Philosophie des IWF1 und – mehr noch – deren Sanierungsprogramme. Erst 1999 stellte die OECD mit den Indikatoren zur "Employment Protection Legislation" (EPL) eine wichtige, international vergleichbare Basis zur Messung der Regulierung vor, allerdings beschränkt auf die gesetzlichen Kündigungsbeschränkungen. Das neu gewonnene empirische Material begann ein Umdenken einzuleiten:

