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Gerechtigkeitsurteile und Vermögensverteilung in Österreich – Wahrnehmung der Realität und Realität der Wahrnehmung von Ungleichheit

AufsätzeJosef Melchior, Martin SchürzWuG 2015, 199 Heft 2 v. 17.7.2015

1. Einleitung

Ungleichheit und Ungerechtigkeit sind keine Synonyme, obwohl in öffentlichen Debatten eine ungleiche Einkommens- oder Vermögensverteilung oft mit einer ungerechten Verteilung gleichgesetzt wird. Und auch nicht jede Form der Ungleichheit wird als ungerecht empfunden. Was als gerecht oder ungerecht gilt, hängt von den vorherrschenden Gerechtigkeitsvorstellungen in einer Gesellschaft ab. Oft wird behauptet, dass die Frage der "Gerechtigkeit" eher von philosophischer als von politischer Relevanz sei. Doch Gerechtigkeitsdiskurse sind von zentraler legitimatorischer Bedeutung für jede Gesellschaft. Die Stabilität von Gesellschaften hängt wesentlich davon ab, dass die zentralen gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen von einem "Legitimitätsglauben" (Max Weber) getragen werden.

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