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Über die Bedeutung von Kapitaleinkommen für die Einkommensverteilung Österreichs11Diese Arbeit entstand im Rahmen des Projekts "Einkommens– und Vermögensungleichheit in Österreich: Neue Erkenntnisse aus dem HFCS" und wird von der AK Wien, der AK Niederösterreich und dem AssistentInnenkleinprojekt 11000143 der Wirtschaftsuniversität Wien gefördert. Wir bedanken uns bei Wilfried Altzinger, Pirmin Fessler, Matthias Koderhold, Michael Mesch und Margit Schratzenstaller für hilfreiche Kommentare und wertvolle Anregungen. Der vorliegende Artikel basiert auf den Ergebnissen eines umfangreicheren Berichts, der als "Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft" 125 der AK Wien veröffentlicht wurde: Humer, Moser, Schnetzer, Ertl und Kilic (2013).

AufsätzeStefan Humer, Mathias Moser, Matthias Schnetzer, Michael Ertl, Atila KilicWuG 2013, 571 Heft 4 v. 15.12.2013

1. Einleitung

Nachdem Verteilungsfragen im Allgemeinen, aber auch jene von Einkommen und Vermögen im Speziellen in den letzten Jahrzehnten keinen Platz im ökonomischen Diskurs fanden, hat nicht zuletzt die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise das Interesse an einer wissenschaftlich fundierten Analyse des Ausmaßes und der Auswirkungen von Einkommensungleichheit in entwickelten Volkswirtschaften neu entfacht. So erkennen etwa Rajan (2011), Stockhammer (2011), Feigl, Marterbauer und Rehm (2012), Van Treeck und Sturn (2012) sowie Stiglitz (2012) in der zunehmenden Polarisierung der Einkommen und Vermögen eine strukturelle Ursache von krisenhaften Entwicklungen. Fitoussi, Sen und Stiglitz (2010) heben hervor, dass soziale und ökonomische Phänomene generell nicht ausschließlich auf Aggregatebene betrachtet, sondern jeweils um deren Verteilungsperspektive ergänzt werden sollten. Eine detaillierte Analyse auf Basis von Mikrodaten würde indessen eine Berücksichtigung der Heterogenität der Individuen und Haushalte ermöglichen und erlaubte so die Ableitung zielgerichteter wirtschaftspolitischen Handlungsempfehlungen.

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