1. Einleitung
Das private Konsumverhalten in Nordamerika und Europa ist eine wesentliche Determinante sowohl des weltweiten Wirtschaftswachstums als auch des globalen Ressourcenverbrauchs und Emissionsausstoßes. Dieser Befund legt nahe, dass Strategien nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung versuchen sollten, individuelle und private Konsumroutinen nachhaltig zu verändern. Aus Sicht einer demokratischen Konsumkultur bieten sich zwei grundsätzliche Möglichkeiten an, Demokratie und Konsum zu verknüpfen. Zum einen kann die Wahlfreiheit im Bereich des privaten Konsums als Ausdruck individueller Freiheitsrechte im Sinne der oft beschworenen KonsumentInnensouveränität verstanden werden. Zum anderen verweist der Aspekt der Demokratie auch auf die Möglichkeit, durch öffentliche Regelsetzung jene Fragen zu klären, die sich aus dem Konnex zwischen individuellem Handeln und seinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Folgen ergeben. Demokratie als prinzipielles Argument kann hier also auf zweierlei Arten ins Feld geführt werden, nämlich einerseits als Argument zur Stärkung individueller Handlungsspielräume oder aber als Ausgangspunkt zur gemeinschaftlichen Regulierung kollektiv relevanter Problemstellungen.

