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Vom Fall und Wiederaufstieg einiger Ideen von Lord Keynes Oder: Zum trostlosen Zustand einer "elenden Wissenschaft"**Bei vorliegendem Text handelt es sich um die überarbeitete und modifizierte Fassung einer ursprünglich in Englisch in der Zeitschrift Homo Oeconomicus 27/3 (2010) erschienenen Arbeit. Johanna Pfeifer danke ich für die Übersetzung aus dem Englischen. Die deutsche Fassung erschien zunächst in: Hagemann, Harald; Krämer, Hagen (Hrsg.), Keynes 2.0 - Perspektiven einer modernen keynesianischen Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik ("Jahrbuch Ökonomie und Gesellschaft" Bd. 23), Metropolis Verlag, Marburg 2010. Tony Aspromourgos, Lutz Beinsen, Duncan Foley, Harvey Gram, Geoff Harcourt, Manfred N. Holler, Neri Salvadori und Hans-Michael Trautwein danke ich für wertvolle Hinweise zu einer ersten Fassung dieses Beitrags. Die Verantwortung dafür liegt selbstverständlich alleine bei mir.

AufsätzeHeinz D. KurzWuG 2011, 15 Heft 1 v. 1.3.2011

1. Königin und Möchtegern-Königin

Anlässlich ihres Besuchs an der London School of Economics im November 2008 fragte die britische Königin die versammelten Wissenschaftler, warum niemand die Finanzkrise kommen sehen und Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung vorgeschlagen hatte. Am 22. Juli 2009 antworteten die Professoren Tim Besley und Peter Hennessy, beide Mitglieder der British Academy, ihrer Königin mit einem Brief, in dem sie die Ansichten der Teilnehmer eines Forums zusammenfassten, das die British Academy am 17. Juni zu den Fragen der Königin abgehalten hatte. In diesem Brief führen Besley und Hennessy an, dass es zwar Warnungen in Hinsicht auf Ungleichgewichte auf den Finanzmärkten und der Weltwirtschaft gegeben hätte, dass es jedoch nicht nur nötig sei, den Kern eines Problems zu erkennen, sondern auch den Zeitpunkt, zu dem es schlagend werde. Sie geben zu, dass nur einige wenige erkannten, dass es ein "risk to the system as a whole" gab, und betonen:

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