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Wie weiter? Zur Zukunft des Postkeynesianismus

AufsätzeEngelbert Stockhammer, Paul RamskoglerWuG 2009, 329 Heft 3 v. 1.9.2009

1. Einleitung

Der Postkeynesianismus (PK) ist in einer kritischen Phase. Postkeynesianische ÖkonomInnen (PKÖ) haben sich in einem zunehmend feindlichen Klima an den Universitäten eine vom Mainstream de facto ignorierte Nischenexistenz aufgebaut. Gleichzeitig haben sich aber neue Herausforderungen ergeben. Einseitige Journal-Ratings und Forschungsevaluierungen degradieren ihre Arbeit.11Die Bedeutung der Journal-Rankings kann kaum überschätzt werden, da sie mittlerweile einen zentralen Stellenwert in der Entscheidung bei Berufungen und (v. a.in Großbritannien) in der Mittelvergabe an Universitäten haben. In Österreich werdenz. B. an der Universität Wien und der Universität Linz (in der Volkswirtschaftslehre)explizit Journal-Rankings im Rahmen von Habilitationsverfahren verwendet. Da post-keynesianische (und andere heterodoxe) Journale zumeist an schlechten Positionen oder gar nicht vertreten sind, ist für Postkeynesianer derzeit eine wissenschaftliche Laufbahn an Universitäten kaum möglich. Das Handelsblatt Ranking (2007), das ander Wirtschaftsuniversität als ein Kriterium bei Berufungsverfahren herangezogen wird, enthält z. B. weder das Journal of Post Keynesian Economics noch den Review of Political Economy oder das Journal of Economic Issues. In Österreich ist es absehbar, dass ein postkeynesianischer Ökonom, der v. a. in den einschlägigen Journalen publiziert, sich in wenigen Jahren nicht mehr habilitieren können wird und selbstverständlich keine Chancen auf einen Lehrstuhl hat. Der Mainstream selbst ist differenzierter geworden. Darüber hinaus beginnen sich Nicht-Mainstream-ÖkonomInnen als heterodoxes Lager zu formieren.

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