1. Einleitung
Beinahe zwanzig Jahre nach der Implosion der sozialistischen Länder sollte es möglich sein, die verfeindeten ökonomischen Theorien des 20. Jahrhunderts von einer neutraleren Warte aus zu betrachten als im vorigen Jahrhundert. Die als bürgerlich bezeichnete Grenznutzenschule und die Arbeitswerttheorie waren ideologisch stark aufgeladen. Der Diskurs zwischen ihnen fand - wenn überhaupt - nur höchst polemisch und unter wechselseitiger Verteufelung statt. Das weitgehende Fehlen einer sorgfältigen und auf guten Argumenten beruhenden Auseinandersetzung gereichte beiden wissenschaftlichen Positionen zum Nachteil. Heute, wo die meisten Länder, die von einer kommunistischen Partei regiert werden, den Markt verstärkt nutzen, wie z. B. die Volksrepublik China und Vietnam, und wo auch in Kuba die Zeichen auf Veränderung stehen, ist es angebracht, die theoretischen Grundlagen der beiden Positionen erneut zu analysieren, das, was falsch ist, auszusondern, und brauchbare Elemente beider Konzepte zu nützen, um zu einem insgesamt besseren und tieferen Verständnis ökonomischer Zusammenhänge zu gelangen.

