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Das Europäische System der Zentralbanken - Anmerkungen zu den ersten zehn Jahren

EditorialWuG 2008, 299 Heft 3 v. 1.9.2008

Die dritte Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion ist ein Meilenstein der europäischen Integration. Angesichts des Verfalls des US-Dollar-Kurses und der derzeitigen weltwirtschaftlichen Ungleichgewichte braucht es nicht viel Fantasie, sich vorzustellen, wie die europäische Welt aussähe, befänden wir uns noch im Europäischen Währungssystem (EWS). Häufge Wechselkursveränderungen, welche durch divergierende Infationsraten - mit "schleichenden" Verzerrungen im binneneuropäischen Handel - immer wieder notwendig geworden waren, hatten zu abrupten Verzerrungen in die Gegenrichtung geführt, und das EWS konnte die spekulativen Attacken in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre nur mit sehr erweiterten Bandbreiten überleben. Eine Konstellation mit Zentralbanken unterschiedlicher Reputation und geldpolitischer Ausrichtung, Infations- und Wachstumsdifferenzialen zwischen den einzelnen Ländern, nervösen Finanzmärkten sowie einer mittlerweile um ein Vielfaches gestiegene Liquidität und Risikofreude würde die EWS-Krisen der Neunzigerjahre wahrscheinlich verblassen lassen - mit all ihren Auswirkungen auf Binnenhandel, Direktinvestitionen und Realwirtschaft.

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