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Die zwanzig Stigmata der österreichischen Entwicklungspolitik**Eine Langversion dieses Kommentars ist unter tobias@orischnig.at erhältlich.

KommentarTobias OrischnigWuG 2008, 255 Heft 2 v. 1.6.2008

Der (entwicklungs)ökonomische Grundgedanke für Geldtransfers an nicht-industrialisierte Länder liegt in den wachstumstheoretischen Ansätzen der Moder nisierungstheorie.11Vgl. Lerner (1958). Da die Sparquote aufgrund der niedrigen Einkommen und relativ hohen Konsumausgaben in den nicht-industriali-sierten Ländern zu gering ist, um wirtschaftliches Wachstum zu initiieren, muss Kapital von außen zugeführt werden. Durch Geldtransfers oder Kredite soll ein Entwicklungsprozess ausgelöst werden, der es einem Land ermöglicht, in moderne Sektoren zu investieren und so einen Wirtschaftsund Gesellschaftswandel (take off 22Vgl. Rostow (1959).), hervorzurufen. Durch angenommene Sickereffekte (trickle down) sollen die Gewinne aus diesem Wandel allen Bevölkerungsgruppen zugute kommen. Ein polit-ökonomischer Mitgrund für die finanzielle Unterstützung der neuen unabhängigen Länder des Südens muss aber auch im Kalten Krieg und dem Versuch beider Seiten gesehen werden, diese Länder auf die jeweilige Seite zu bringen.

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