1. Lissabon-Strategie und europäische Wissensgesellschaft
Die entscheidenden Impulse zur Entwicklung einer europäischen Wissensgesellschaft gehen von den Lissaboner Beschlüssen (2000) aus, die auf die große Bedeutung von Forschung und Entwicklung und von Humankapitalinvestitionen für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit verweisen. Die Wissensbasierung der europäischen Wirtschaft sollte mit Hilfe von Informatisierung und Innovation mit der Vollendung des Binnenmarktes verbunden, das europäische Gesellschaftsmodell durch eine Begrenzung der Staatstätigkeit neu angepasst und die Geldwertstabilität durch die Währungsunion abgesichert werden. Die Verwissenschaftlichung der Europäischen Union wurde also unter den Bedingungen von Mikroeffizienz und Makrostabilität in Angriff genommen, wobei eine hohe mittelfristige Wachstumsrate vorausgesetzt wurde.1 Infolge der weltwirtschaftlichen Turbulenzen, der inneneuropäischen Anpassungsprozesse und der konsequent praktizierten Angebotspolitik haben sich jedoch weder das erwartete Wachstum noch die vorgesehenen Steigerungen bei den F&E-Ausgaben eingestellt.
