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Stadtwirtschaft im Umbruch - Wiens Beschäftigungssystem unter neuen Rahmenbedingungen

AufsätzePeter MayerhoferWuG 2007, 11 Heft 1 v. 1.3.2007

1. Zur Entwicklung des Wiener Arbeitsmarktes: Ein Problemaufriss**Der Beitrag basiert auf den Ergebnissen eines Forschungsprojektes des WIFO im Auftrag der AK Wien (Huber , Mayerhofer [200 5]). Ich danke meinem Kollegen Peter Huber für hilfreiche Anregungen und Kommentare.

Wiens Beschäftigungssystem steht in den letzten Jahren enormen Herausforderungen gegenüber. Liberalisierungsschritte bei Kapitalverkehr und Niederlassungsbestimmungen ermöglichen es größeren Unternehmen, ihr Standortnetz (auch) international zu optimieren und damit Kosten zu sparen. Die Bindung der Unternehmen an ihren Standort nimmt damit ab, der internationale Standortwettbewerb zwischen Städten und Regionen nimmt zu. Gleichzeitig schreitet auch die kleinräumige Standortkonkurrenz zwischen Kernstadt und Umland fort: Kapitalintensität und Bodenbedarf nehmen im Zuge des technischen Fortschritts in der Sachgütererzeugung und Teilen des Dienstleistungsbereichs (Großhandel, Verkehrswesen) zu, auch konsumorientierte Dienste (Einkaufen, Freizeit etc.) werden bei verbesserten Verkehrsbedingungen vermehrt von Großanbietern am Agglomerationsrand erbracht. All dies geht mit einer Verengung der ökonomischen Basis der Stadt einher: Weil Fortschritte in den Informations- und Kommunikationstechnologien die räumliche Trennung von Unternehmensfunktionen erlauben, wandern nicht mehr ganze Unternehmen, sondern nur noch einzelne betriebliche Funktionen (Produktionsteile, Forschung und Entwicklung, Hauptquartier-, Finanzierungs- oder Distributionsfunktionen) an den jeweils optimalen Standort. Unter diesen Vorzeichen spezialisieren sich Städte auf Aktivitäten, die Vorteile aus der räumlichen Ballung der wirtschaftlichen Akteure ziehen und/oder hoch qualifiziertes Humankapital und ein "innovatives" Umfeld suchen. Aus dem Standortwettbewerb um arbeitskosten- und flächenintensive Produktionen scheiden Städte in hoch entwickelten Industrieländern dagegen aus.

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