Die lang andauernde Stagnation der europäischen Wirtschaft nach der Jahrtausendwende ließ manche Fragen entstehen: Zunächst jene danach, wieso es der Wirtschaftspolitik nicht gelang, einen Aufschwung in Gang zu setzen. An Konzepten mangelte es eigentlich nicht, insbesondere in Deutschland war man sich darüber einig, dass ein „Reformstau“ aufgelöst werden müsse, vor allem durch „Flexibilisierung“ des Arbeitsmarktes, also durch Beschränkung des Kündigungsschutzes und der Kollektivverträge, sowie durch Reduktion von Arbeitslosenleistungen - alles Schritte, um die Lohnkosten zu senken, wodurch das Wachstum stimuliert werden sollte.2 Nun ging allerdings die Arbeitskostenbelastung, ausgedrückt in Lohnstückkosten, schon seit Jahren zurück,3 dennoch wollte sich absolut kein Aufschwung einstellen.
