1. Einleitung
Prognosen sind unmöglich und unentbehrlich. Unmöglich, weil die Zukunft ungewiss und undurchschaubar ist,1 und unentbehrlich, weil viele unserer Handlungen zukunftsorientiert sind und daher nicht ohne irgendwelche Annahmen über die Zukunft durchgeführt werden können. Der Ausweg aus diesem Widerspruch besteht in der Anerkennung des notwendigerweise fragilen Charakters jeder Prognose. Weder darf der Prognosekonsument vernichtende Urteile abgeben, weil Prognosen nicht hundertprozentig verlässlich sind, noch darf der Prognostiker beleidigt sein, wenn man seine Prognosen nicht immer unkritisch akzeptiert. Alles was man von einer Prognose und insbesondere von einer andauernden Prognosetätigkeit verlangen kann ist, dass sie im Großen und Ganzen einigermaßen richtig ist, wobei die Frage, was ‚einigermaßen richtig‘ bedeutet, subjektiv verschieden beurteilt werden kann.
