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Sommerträume

EditorialGerhard ReissnerRZ 2006, 161 Heft 7 und 8 v. 1.7.2006

Hitze liegt über dem Land. Erschöpfung breitet sich aus. Die Gedanken kreisen über den Arbeitsbedingungen. Jetzt wäre es schön, einen angenehmeren Arbeitsplatz zu wählen. Gedankenarbeit, Lektüre, konzeptive Tätig-keiten u.s.w. sind nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Laptop, Heimanschluss und Fernzugriff auf den eigenen Bürocomputer erleichtern die flexible Wahl des Arbeitsplatzes zusätzlich. Jedem Richter, jeder Richterin steht ein Sekretariat zur Verfügung, wie es bei Anwälten, Ärzten oder Politikern üblich ist: kompetent, selbst-ständig, für Koordination, Routineabläufe und Auskünfte im Sinne des Entscheidungsorgans und des Gesamt-betriebes sorgend. Durch dieses Sekretariat oder ein personell und qualitativ gut ausgestattetes Info-Center können Anfragende in fast allen Fällen zur vollen Zufriedenheit bedient werden, ohne dass die Entscheidungs-organe aus ihrer eigentlichen Tätigkeit herausgerissen werden. Am Richter und der Richterin liegt es, welche technischen Hilfsmittel eingesetzt werden. Diese stehen in hoher Qualität zur Verfügung und können ohne besondere Begründung einfach abgerufen werden. Dies gilt vor allem auch für die modernen Kommunikations-mittel, wie Internet und E-Mail. Neben den zentralen IT-Anwendungen, die leicht verständlich und in ansprechen-dem, übersichtlichem Layout zur Verfügung stehen, werden individuelle (Insel-)Lösungen nicht behindert sondern unterstützt, dezentrale Projekte zugelassen. Diktate werden innerhalb weniger Stunden geschrieben, wie dies beispielsweise in Ministerien und Anwaltskanzleien üblich ist, sodass ein neuerliches Einlesen in den Fall nicht notwendig ist. Die Qualität des übertragenen Schriftguts macht Rechtschreibprüfungen und Korrekturen ent-behrlich. Qualifizierte und gut ausgebildete Schriftführer in Strafsachen stehen in ausreichender Anzahl zur Ver-fügung, der Einsatz von regelmäßig mit dieser Tätigkeit überforderten Rechtspraktikanten ist entbehrlich, diese können tatsächlich ausgebildet werden, anstatt als Kanzleikräfte Defizite abzudecken.

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