Einmal bezeichnen Stiftungsexperten die Steuervorteile von Stiftungen als „bescheiden“, dann wieder vergleichen sie die Stiftungen mit der Steueroase Liechtenstein. Wer die Steuerbegünstigungen der Stiftungen kritisch hinterfragt, ist ein „Volkstribun, der den Steuerneid schürt“ und verbreitet Irrtümer, die „der kommunistischen Weltanschauung anhaften“.
Die „bescheidenen“ Steuervorteile von Privatstiftungen - Segen oder Fluch?1)1)Anlass und Auslöser für diesen Beitrag, ebenso für meine beiden vorhergehenden Beiträge „Stiftungsbesteuerung: Mausefalle ein Papiertiger?“ (RdW 2007/53, 52) und „Stiftungsbegünstigungen für Immobilien“ (RdW 2006/663, 716) war eine Auseinandersetzung über Stiftungsprivilegien in der „Presse“.
Steuerrechto. Univ.-Prof. Dr. Werner DoraltRdW 2007/123RdW 2007, 122 Heft 2 v. 15.2.2007
Inhalt
- Die bescheidenen Steuervorteile
- Die Interessen der Stiftungsexperten
- Der Neid im Ausland, aber nicht der Steuer wegen?
- Der Ruf nach Sachlichkeit - Die große Mehrheit der deutschen Steuerfachleute
- Stiftungsvorteile - keine Privilegien?
- Der Mausefalleeffekt - eine Rechtfertigung für Steuerprivilegien?
- Das Sendungsbewusstsein der Privatstiftungen oder: Wem dienen die Steuervorteile?
- Bagatellbegünstigungen gegen Steuerflucht?
- Volkswirtschaftlicher Schaden oder fiskaler Nutzen durch Einführung der Zwischensteuer?
- Der volkswirtschaftliche Nutzen der Stiftung - eine Schutzbehauptung?
- Bescheidene Steuervorteile - warum nicht für alle?
- Sorgen um die österreichische Volkswirtschaft - auch bei Missbrauchskonstruktionen?
- Wettbewerbsverzerrungen durch Stiftungsbegünstigungen
- Die (sachliche) Rechtfertigung der Steuer-begünstigungen
- Stiftungsprivilegien gegen Steuerhinterziehung
- Die Steuerprivilegien der Privatstiftung − Segen oder Fluch?
- Der Sündenfall des Gesetzgebers
