Das Energierecht ist, wie Bernhard Raschauer in seinem für Österreich wegweisenden Handbuch Energierecht schreibt, "einer der bedeutendsten Rechtsbereiche des öffentlichen Wirtschaftsrechts". Es erfährt daher, nicht weiter verwunderlich, auch entsprechende wissenschaftliche Aufmerksamkeit, die typischerweise an der Schnittstelle von akademischer und praxisgeleiteter Rechtsdogmatik angesiedelt ist. Die literarische Aufmerksamkeit konzentriert sich denn auch typischerweise verstärkt auf praxisgenerierte Fragestellungen; systematische Darstellungen, wie für das österreichische Recht insbesondere das schon erwähnte Handbuch oder der Beitrag zum Energiewirtschaftsrecht im demnächst in 4. Auflage erscheinenden Handbuch "Öffentliches Wirtschaftsrecht" von Michael Potacs bilden eher die Ausnahme. Angesichts dessen und vor dem Hintergrund der unionsrechtlichen Harmonisierung insbesondere des Energieregulierungsrechts wird der oder die mit Fragen des Energierechts Befasste gerne auch zu Gesamtdarstellungen zum deutschen Energierecht greifen, um sich einmal einen Überblick über Regelungssystem und Zielsetzungen des Rechtsbereichs zu verschaffen. Dies umso mehr, wenn er – wie mit dem hier vorzustellenden "Energierecht" von Jürgen Kühling, Winfried Rasbach und Claudia Busch – ein Werk zur Hand hat, das ebenso kompakt, verständlich wie umfassend die wesentlichen Regelungsbereiche des Energierechts beschreibt und dabei auch Grundstrukturen erklärt. Um das Resümee vorwegzunehmen: es wäre schön, wenn dieses Buch in seinem Ansatz und der Art und Weise seiner Darstellung Vorbildwirkung auch für vergleichbare literarische Initiativen in Österreich entwickeln würde.