Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit zentralen Fragen des sogenannten „Kartellstrafrechts“ ist – insb angesichts der neuesten, gerichtlich als zulässig bestätigten wettbewerbsbehördlichen Ermittlungsmethoden und der immer höheren Geldbußen auf europäischer und innerstaatlicher Ebene – ein Gebot der Stunde. Es ist daher sehr zu begrüßen, dass Vanessa McAllister ihre ursprünglich als Dissertation verfasste Abhandlung, in der sie die Kartellgeldbuße auch aus strafrechtlicher Sicht beleuchtet, nunmehr auch als Buch veröffentlicht und diese damit einem breiteren Leserkreis zugänglich gemacht hat. Zum einen erlaubt die umfangreiche Diskussion der Rechtsnatur von kartellrechtlichen Geldbußen (Kapitel 3) ein vertieftes Verständnis der damit verbundenen notwendigen Verfahrensgarantien. Zum anderen eröffnen die daraus von der Autorin gezogenen Schlüsse neue Perspektiven für die kartellrechtliche Praxis – sowohl für Wettbewerbsbehörden und Gerichte als auch für Unternehmen und Rechtsanwälte.
