In Zeiten einer immer stärker werdenden internationalen Verflechtung, in denen Schätzungen nach 80 % des weltweiten Handels in Wertschöpfungsketten von Multinationalen Unternehmen (MNU) erfolge, sei die Frage nach der "richtigen" Ermittlung von fremdvergleichskonformen Verrechnungspreisen für grenzüberschreitende, konzerninterne Transaktionen von wesentlicher Bedeutung. Eben dieser Frage widme sich die OECD im Rahmen ihrer Verrechnungspreisleitlinien, die ungeachtet der Tatsache, dass sie in Ö keinen gesetzgebenden Charakter hätten, in der Praxis als Auslegungshilfe für grenzüberschreitende Sachverhalte nahezu unumgänglich seien. Welche Neuerungen die am 20. 1. 2022 von der OECD veröffentlichten OECD-Verrechnungspreisleitlinien 2022 (OECD-VPL 2022) mit sich bringe und inwiefern diese sich in Ö - angesichts der unlängst publizierten Verrechnungspreisrichtlinien 2021 (VPR 2021) - auf die Verwaltungspraxis auswirkten, wird im Beitrag dargelegt.